Das Stadtbad – ein architektonisches Denkmal vor dem Aus?
Der einstige Glanz ist verflogen, die Fassade bröckelt, der Putz fällt von der Decke. Dabei war das Leipziger Stadtbad in der Eutritzscher Straße einmal ein wahrer Anziehungspunkt für die Menschen aus Leipzig und Umgebung, denn es bot für die damalige Zeit aufregende Attraktionen und lud gleichzeitig zum Ausruhen und Wohlfühlen ein.
Die repräsentative Dreiflügelanlage im Stil des Historismus war 1916 eröffnet worden und bestach vor allem durch ihre Monumentalität und Weiträumigkeit. Ein besonderer Höhepunkt war die Wellenanlage der Männerschwimmhalle: Sie konnte bis zu ein Meter hohe Wellen erzeugen. Außerdem lockte das Stadtbad mit einer Vielzahl von medizinisch-therapeutischen Angeboten, wie Wannen und Schwitzbädern oder orthopädischem Turnen.
Herzstück der Badeanstalt war allerdings die Damensauna im maurischen Stil, die heute unter Denkmalschutz steht. Prächtige Säulen und Bögen, filigrane Muster mit Goldverzierungen und dekorative Wandmosaiken versprühten ein orientalisches Flair aus Tausendundeiner Nacht. Diese einmalige Atmosphäre ist heute nicht mehr zu erleben: Wegen des schlechten baulichen Zustands wurde das Stadtbad im Juli 2004 geschlossen. Seitdem ist die Zukunft des ältesten Leipziger Hallenbades ungewiss.
Um dem weiteren Verfall nicht tatenlos zusehen zu müssen, haben die Leipziger Wasserwerke GmbH eine Förderstiftung ins Leben gerufen, die sich für die Sanierung und Wiederbelebung des Traditionsbades stark macht.
Ziel ist es, das denkmalgeschützte Gebäude umfassend zu sanieren und einen Ort zu schaffen, der die Stadt kulturell und sportlich bereichert: Dazu gehören aktive Gesundheitsfürsorge, Wellness und Bildungsangebote. Auch Sie können sich engagieren: Werden Sie Spender und helfen Sie mit, dem Stadtbad wieder Leben einzuhauchen.